Zeitungsartikel

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Und jetzt bitte der Kuss

Der todkranke Hip-Hoper Robert Lee Cook ist in der Krankenhaus-Kapelle von Maria-Hilf mit der Japanerin Masako Hayashi getraut worden.

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Eine Krankenschwester braucht Hilfe

Aktion: Christine Meiser hat Leukämie und ist dringend auf Knochenmark eines Spenders angewiesen.

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Wünsche werden Wirklichkeit

Der Verein „Sonne, Mond und Sterne“ lässt für junge Erwachsene und für alte Menschen große und kleine Träume in Erfüllung gehen.

Krefeld. Meta Metz ist die Vorsitzende des Vereins „Sonne, Mond und Sterne“. Sie und ihre Mitstreiter haben es sich zum Ziel gesetzt, sterbenskranken Menschen einen letzten Wunsch zu erfüllen.Der Verein ist der einzige in ganz Europa, der nicht für Kinder, sondern für junge Erwachsene bis zu Menschen in hohem Alter arbeitet“, erklärt sie.

Mit der engagierten Frau führen wir unsere WZ-Serie zum Thema „Schenken“ fort.

Für Meta Metz hat Schenken sehr viel mit Vertrauen zu tun. „Ich kann ein ganz aktuelles Beispiel aufzeigen“, berichtet sie. „Ein 62-jähriger Mann, der an einem Bronchialkarzinom leidet, hat mir eine uneingeschränkte Vollmacht ausgestellt, damit ich seine finanziellen Dinge regele.“ Als sie den Kranken kennen lernte, lag er im Klinikum.

„Die aufmerksamen Schwestern dort haben mich verständigt, dass der Mann, eigentlich ein Arbeitslosengeld II-Empfänger, kein Geld bekommt und aus ,Versehen` auch nicht krankenversichert ist. Das ist jetzt geregelt“, sagt sie kämpferisch.

Da der 62-Jährige austherapiert ist, hat sie einen Platz im Seniorenheim „Haus am Wasserturm“ für ihn gefunden. Die Kosten hierfür trägt der Verein „Sonne, Mond und Sterne“. Metz: „Unsere Spender ermöglichen es.“ Die Vollmacht und das Geschenk seines Vertrauens hat sie auf seinen Wunsch hin behalten.
Über 30 Wünsche wurden in den dreieinhalb Jahren, in denen der Verein besteht, bereits erfüllt. „Einen Strauß rosa Nelken zu erhalten war einer von den kleineren und kam von einer alten Dame. Drei Wochen Nordsee-Aufenthalt war ein größerer.“ Für sie selbst bedeutet Schenken etwas Wunderschönes.
„Dann weiß ich, man denkt an mich, nur an mich. Ich könnte dem Schenkenden dann vor Freude an den Hals springen. Ich freue mich laut“, lacht sie. „Es muss sich nicht um ein teures Geschenk handeln. Es ist unabhängig vom Geldbeutel. Ich habe mich einmal sehr über einen unerwartet überreichten kleinen Blumenstrauß gefreut.“ Auch das Küsschen rechts und links könne ein Geschenk sein.

Sie denkt positiv, selbst bei einem Geschenk, das nicht ankommt. „Etwas besonders Schlimmes habe ich aber noch nicht bekommen“, überlegt sie. „Wenn es einmal den ,röhrenden Hirsch` aus Glas geben würde, den ich einmal gesehen habe, würde ich mein Missfallen ausdrücken“, ist sie sicher. Auch für sie kommt es darauf an, sich zu überlegen, wem man etwas schenkt.

„Individuell sollte es sein. Ich differenziere stark zwischen Familienmitgliedern, Freunden und Bekannten. An erster Stelle stehen Sohn und Tochter und der Schwiegersohn, ihr drittes geliebtes „Kind“.

Pompös habe sie noch nie geschenkt, lieber klein und fein. Meta Metz: „Etwas Nettes finde ich immer. Schön ist es zurzeit, eine hübsche Christbaumkugel auszusuchen und zu überreichen.“ Gutscheine besonders für Bücher hält sie für eine hervorragende Sache: „Ich lese so gerne“, ist der Grund.
Und ganz wichtig ist es für sie, das liebevoll verpackte Geschenk nicht einfach so aufzureißen, sondern vorsichtig zu öffnen, in filigraner Kleinarbeit. „Das handhaben wir alle so in der Familie.“

08.12.05
Von Chrismie Fehrmann